Sonntag, 29. August 2010
Guadalajara feiert Mariachis aus aller Welt...
Mariachi ist mexikanische Volksmusik, die ihren Ursprung in Jalisco hat (in dem Bundesstaat lebe ich) verbreitete sich von dort über ganz Mexiko und Lateinamerika. Sie ist wohl die beliebteste und populärste Musik schlechthin. Die Musik enthält sowohl spanische als auch französische Elemente. Das Wort "Mariachi" stammt vermutlich vom französischen "mariage", Hochzeit ab. Während der französischen Besatzung glaubten die französischen Soldaten, daß diese mexikanischen Musikgruppen in erster Linie auf Hochzeiten aufspielten. Ursprünglich waren es Wandermusikanten die sich in und um Guadalajara zusammenfanden. Eine Mariachigruppe besteht aus Streichinstrumenten (Gitarre und Geigen), aus Trompeten und einem oder mehreren Sängern.
Erst um 1930 herum fingen die Mariachgruppen an, die Tracht der Charros (der reitenden Rancheros) zu tragen. Spitze Cowboystiefel, ein großer Sombrero, die enge Hose mit an den Seiten beschlagenen Schnallen und eine dekorierte kurze westenförmige Jacke gehört zur Tracht.
Es gibt keinen Anlass, zu dem Mariachi nicht aufspielen: Verlobungen, Hochzeiten, Taufen, Feiern zum Muttertag, zum Josefstag und anderen Anlässen, sie singen in Messen und bei kirchlichen Prozessionen, und sie treten auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants, Cafés, Cantinas oder bei der Einweihung von Einkaufszentren in Erscheinung. Auf vielen Beerdigungen reiht sich eine Gruppe Mariachi in den Trauerzug ein und spielt "Las Golondrinas". Nach wie vor beliebt ist die Tradition der Serenata: Junge Männer bestellen in aller Frühe (meist um 2 Uhr morgens) eine Gruppe Mariachi vor das Haus ihrer Geliebten, um ihr ein Ständchen zu bringen. =)
Die Mariachi-Parade quasi direkt vor einer Haustür war die zweite Überraschung und die dritte: meine seit einem halben Jahr verschollene Ohrringe aus Guatemala) tauchen plötzlich in meinem Kulturbeutel auf...freu ;)
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